Welche Heizung passt zu meiner Immobilie?
In folgendem Artikel möchten wir Ihnen unterschiedliche Heizarten vorstellen.
Das Wichtigste in Kürze
• Planen Sie einen Heizungstausch frühzeitig, bevor Ihre Heizung kaputt geht!
• Umweltfreundlich heizen mit erneuerbaren Energien: Der Wechsel zahlt sich dank attraktiver Förderprogramme oft schnell aus.
• Die CO2-Abgabe macht ab 2021 das Heizen mit Heizöl und Gas jedes Jahr deutlich teurer.
Planen Sie einen Neubau oder eine Sanierung der Heizung an einer Bestandsimmobilie? Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Heizsystemen. Diese unterscheiden sich sowohl in der Technik, der Effizienz, der Wirtschaftlichkeit sowie der Umweltbelastung. In der folgenden Graphik – dem Heizspiegel – können Sie anhand Ihrer Wohnfläche die damit verbunden Kosten für das Heizjahr 2022 ermitteln.
Die Sanierung der Heizung sollten Sie sich Zukunftsorientiert überlegen. Die neue Heizanlage sollte für die nächsten 20 Jahre entschieden werden. Wichtig ist auch, dass sie die gesetzlichen Vorgaben sowie eventuelle Sanierungszuschüße berücksichtigen. Kommt ein erneuerbares Heizsystem wie Wärmepumpe, Pelletheizung oder Solarthermie für Sie in Frage? Es gibt auf dem Markt sogar eine sogenannte Hybrid-Heizung. Das heißt, Sie stellen hier noch nicht ganz auf erneuerbare Energien um, entfernen sich jedoch einen großen Schritt von den „alten“ Energieträgern.
Wärmepumpen
Wärmepumpen sind bereits eine gute Alternative um Ihren Umstieg auf erneuerbare Energien zu starten. Insbesondere wenn Ihre Immobilie gut saniert ist und Sie über eine große Heizfläche verfügen. Der Einbau einer Wärmepumpe muss allerdings gründlich geplant werden – dies kann zu einem vermehrten Stromverbrauch und dadurch zu nicht eingeplanten höheren Kosten kommen.
Wärmepumpen arbeiten dauerhaft mit Strom. Bitte achten Sie darauf, dass Sie für die Wärmepumpe einen speziellen Stromtarif wählen. Am besten ist hier natürlich, wenn Sie eine Photovoltaikanlage besitzen und somit die Pumpe über den selber erzeugten Strom betreiben.
In der Anschaffung ist eine Wärmepumpe deutlich kostenintensiver. Allerdings können Sie dies längerfristig wieder ausgleichen.
Eine Wärmepumpe können Sie als Hybridheizung verwenden. Insbesondere bei schlecht sanierten Häusern, können Sie für den Start einen Brennwertkessel installieren. Er übernimmt das Heizen, bis es an der gewünschten Temperatur ankommt, dann übernimmt die Wärmepumpe. Diese Art der Kombination fällt unter den Begriff Hybrid-Heizung.
Solarthermie: Solaranlage für Warmwasser und Heizung
Wenn Sie Solarthermie auf Ihrem Dach installiert haben, so können Sie die Warmwassererzeugung hierüber steuern. Die Heizung kann von einer solchen Anlage unterstützt werden, jedoch reicht diese nicht aus. Da die Sonnenenergie nicht gleichmässig übers Jahr verteilt verfügbar ist, bietet sich an diese mit einem modernen Brennwertkessel, einer Pelletheizung, oder einer Wärmepumpe zu kombinieren. Der Ertrag einer Solaranlage hängt natürlich auch von der Dachfläche, der Ausrichtung, sowie der Dachneigung ab. Die Kosten der Anschaffung variieren – da jede Anlage auf das Dach sowie den Verbrauch abgestimmt sind. Lassen Sie sich hier am Besten von einer Fachfirma beraten.
Mit Solarthermie haben Sie natürlich einen Energieträger der keinerlei CO2- Emmision verursacht – zumindest in den Sommermonaten. Im Winter benötigen Sie die zusätzliche Heizung.
Heizen mit Holz
Holzpelletkessel: Vollautomatisch heizen mit Pellets
Wenn Sie Holz als Hauptenergieträger für Ihre Heizung wünschen, sollten Sie über einen Holzpelletkessel nachdenken. Diese Kessel werden, solange diese befüllt sind, automatisch mit Holzpellets befeuert. Das klingt erstmal sehr komfortabel, allerdings ist die Kontrolle durch den Schornsteinfeger etwas aufwendiger als bei anderen Energieträgern. Holzpellets bestehen aus Sägemehl- Resten aus der Holzverarbeitung. Für die Lagerung dieser Pellets wird ein trockener Raum benötigt. Der Holzpelletkessel hat höhere Investitionskosten als beispeilsweise ein Öl- oder Gasbrennwertkessel. Allerdings wird in manchen Bundesländern die Nutzung einer Pellet- Heizung gefödert.
Nachtspeicherheizung
Nachtspeicheröfen waren vor vielen Jahren eine beliebte Heizart. Damals war der Strom im Vergleich zu heute viel günstiger. Aufgrund der steigenden Stromkosten sind Nachtspeicheröfen nicht mehr empfehlenswert. Netzbetreiber bieten oftmals günstigere Tarife für Heizstrom an. Hierfür gilt allerdings, dass der Haushaltstrom und der Heizstrom separat gemessen werden. Durch die 2 Zähler, haben Sie hier dann auch wieder einen höheren Kostenaufwand.
Fernwärme
Fernwärme ist eine beliebte Art des Heizens – allerdings nicht überall möglich. Fernwärme wird häufig durch Kraft- Wärme- Koppling erzeugt wie beispielsweise in einem Kraftwerk oder einer Müllverbrennungsanlage. Die dort erzeugte Wärme wird über gedämmte Rohre zu den Haushalten transportiert. Fernwärme ist eine sehr effiziente Form der Energiegewinnung. Zudem sparen Sie Platz, da kein Heizkessel benötigt wird. Es fallen daher auch keine Wartunskosten an. Fragen Sie in Ihrer Gemeinde nach, ob eine Fernwärmeheizung für Sie überhaupt in Frage kommt.
Heizungen Mieten / Contracting
Es gibt auch eine ganz neue Art des Heizens. Hier können Sie ein „Rundum-Sorglos“ Paket bei der Stadt oder bei manchen Anbietern buchen und erhalten eine „Mietheizung“. Die Stadt/ Privater Betreiber kümmern sich hierbei um alles – Installation, Wartung, Betrieb usw. Allerdings hat diese Art des Heizens natürlich seinen Preis.
Wie Sie sehen, gibt es sehr unterschiedliche Arten des Heizens. Es ist wichtig, dass Sie sich genau über die Möglichkeiten in Ihrer Gemeinde informieren und eine Heizungsumrüstung zukuntsorientiert planen.
Haben Sie Fragen zu den verschieden Heizarten?
Gerne können Sie uns jederzeit kontaktieren.
Wir freuen uns von Ihnen zu hören.
Ihre Emily Holzwarth von Kromer Immobilien